Am Dienstag den 28.3. würde es voll im Hörsaal B7 der MNGe als McDonald Lewanika – Politikwissenschaftler und Aktivist aus Simbabwe – seinen Vortrag beginnen wollte und auch noch ein vierter Kurs des 11. Jahrgangs die übrigen Sitzplätze für sich beanspruchten.
Knapp 100 Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie sich aus der Befreiungsbewegung ZANU unter Führung von Robert Mugabe eine Partei entwickelte, die unter Mugabe ein autokratisches System aufbaute, in dem Korruption, Vetternwirtschaft und auch die Verletzung der Menschenrechte zum Alltag gehören. Trotzdem gibt es immer wieder politische Oppositionsparteien, Demonstrationen oder auch kritisches Twittern, wie z.B. von Mr. Flag, der über WhatsApp eine Kampagne gegen die Einführung von Papiergeld hervorrief.
Interessant dabei ist, dass die Opposition und kritische Bürger oft mit der simbabwischen Flagge auftreten. Denn die Farben der Flagge spiegeln wieder, was die junge Generation sich wünscht und wofür ihre Eltern im Befreiungskrieg gekämpft haben, nämlich u.a. eine gerechte Landverteilung und die Teilhabe am Reichtum des Landes.
Politische Kritik ist nicht ohne Risiko, so bezahlte unser Referent u.a. als Studentenführer damit, dass er an zimbabwischen Universitäten sein Studium nicht beenden durfte.
„Gibt es Hoffnung für Simbabwe?“, fragte ein Schüler. „Ja, wenn die politischen Strukturen sich verändern.“ ist die Antwort des Referenten, „Denn das ist Voraussetzung für jede ökonomische Entwicklung“.
Bis dahin ist es aber wichtig, dass Austausch, wie z.B. in einer Schulpartnerschaft und Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen stattfindet.
– Heidi Hesse